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![]() Clickertraining Auf
den ersten Blick mag es wie ein Widerspruch erscheinen: Ausgerechnet Katzen,
diese Wesen, an denen viele Menschen besonders ihre Unabhängigkeit schätzen, soll
man trainieren? Ihnen ihre Individualität nehmen, sie gar zu Marionetten machen? Clickertraining
ist eine hervorragende Möglichkeit, Katzen zu beschäftigen, eine
intensivere Beziehung zu ihnen aufzubauen, ihnen zu helfen, Ängste zu
überwinden und/oder evtl.
notwendige medizinische Behandlungen gelassener zu akzeptieren, ihnen auch ein paar Tricks beizubringen und
vieles mehr. In erster Linie macht es aber einfach Spaß, und zwar
sowohl dem Menschen als auch der Katze!
Clickertraining folgt einfachen Regeln, die leicht zu verstehen und
absolut verlässlich sind. Dazu gehört, dass die Katze im Training durch ihr
Verhalten ihr Umfeld manipulieren kann. Das heißt, sie kann aktiv mitbestimmen,
was mit ihr und um sie herum passiert. Das stärkt das Selbstbewusstsein der Katze und hilft, Verhaltensstörungen vorzubeugen.
Was ist Clickertraining überhaupt? Clickertraining
ist eine Methode (es ist sogar mehr als eine Methode, aber dazu später),
die bereits Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde, ursprünglich
für Delfine. Diese lassen sich aus verständlichen Gründen nicht auf die
damals vorherrschende Weise (v. a. durch körperliche Einwirkung)
trainieren wie etwa Hunde und Pferde. Jede körperliche Einwirkung
schied also von vornherein aus; Delfine lassen sich nun einmal nicht an
die Leine nehmen, durch einen Reifen schieben oder ziehen (übrigens
entdecke ich hier durchaus Parallelen zu Katzen...). Eine andere
Möglichkeit musste her, und basierend auf den Entdeckungen aus der
Verhaltensforschung wurde diese auch bald gefunden.
Ausgehend vom Delfintraining zog das Clickertraining schnell Kreise; zunächst bei den Hundetrainern, dann auch in vielen anderen Bereiche des Tiertrainings, und heutzutage ist es kaum noch wegzudenken, wenn es darum geht, Tiere respektvoll, gewaltfrei und effizient zu trainieren. Auch immer mehr Katzenhalter wenden es an, um das Leben ihrer Katzen zu bereichern. Das Prinzip ist denkbar einfach und funktioniert genau wie in der Natur: Wenn die Katze merkt, dass ein bestimmtes Verhalten ihr Erfolg einbringt, wird sie dieses Verhalten gern wiederholen. Hat sie etwa einen besonders erfolgreichen Sprung entwickelt, um Beute zu machen, wird sie diese Strategie weiter verfolgen. Oder, in häuslichem Umfeld: Hat die Katze gemerkt, dass sie nur an der Tür kratzen muss, und schon wird ihr diese geöffnet, wird sie künftig genau dieses Verhalten zeigen, um heraus- oder hereingelassen zu werden. Der Erfolg ist das ausschlaggebende Kriterium (und nicht etwa die Wünsche ihres Halters). Hier kommt nun unser Einsatz: Beim Clickertraining geben wir nämlich der Katze das Signal, dass sich eine Aktion gerade lohnt. Dies tun wir (der Name lässt es schon ahnen) in der Regel mit einem Clicker; einer Art Knackfrosch, der ein "Klick-Klack-Geräusch" erzeugt, wenn man mit dem Finger draufdrückt. Vermutlich fragen Sie sich jetzt, wieso ausgerechnet ein solches Geräusch der Katze einen Erfolg signalisieren sollte. Und natürlich haben Sie Recht: Für sich allein wäre dieses Geräusch sicherlich nicht lohnend für die Katze. Aber genau diese Bedeutung wird es sehr bald bekommen. Wie das geht? Das lesen Sie im nächsten Abschnitt. nach oben An dieser Stelle finden Sie eine kurze Zusammenfassung. Ausführlichere Infos habe ich für Sie auf einer gesonderten Seite zusammengestellt; dorthin gelangen Sie hier: Als
erstes bringen wir der Katze bei, dass "Click" immer ein Leckerchen
ankündigt. Anschließend lernt sie, dass sie selbst es
ist, die durch ihr Verhalten Clicks (und die damit versprochenen
Leckerchen) auslösen kann. Sie wird schnell herausfinden, welches
Verhalten sich lohnt und wird es entsprechend vermehrt zeigen.
Auf diese Weise kann man der Katze so ziemlich alles beibringen; sie lernt auf absolut freiwilliger Basis, Strafe ist überflüssig, und das Ganze macht allen Beiteiligten großen Spaß. nach oben Clickertraining
bringt Spaß und Abwechslung. Insbesondere für Wohnungskatzen, deren
Leben oft recht gleichförmig verläuft, ist es daher eine große
Bereicherung (was aber nicht heißt, dass Freigänger nicht ebenfalls
ihre Clicker-Sitzungen genießen). Das allein wäre schon Grund
genug zum Clickern. Darüberhinaus gibt es aber noch eine ganze Reihe
anderer Vorteile. Einige davon sind: Erweiterte Kommunikationsmöglichkeiten Vielleicht können Sie sich schon durch das bloße Lesen des Textes bis hierhin vorstellen, dass diese Art des Trainings auch der Katze eine neue Möglichkeit eröffnet, sich uns mitzuteilen. Man könnte sagen, beide – Mensch und Katze – erlernen eine neue Sprache. Die Katze "spricht" durch Aktionen, der Mensch durch Clicks; schließlich ist Kommunikation immer beidseitig. Zwei wie ich finde besonders eindrucksvolle Berichte zu diesem Thema haben Kirsten und Arne über ihre ersten Clickererfahrungen mit Katze Schoki geschrieben und mir freundlicherweise gestattet, sie hier zu veröffentlichen. An dieser Stelle herzlichen Dank dafür!
Hier finden Sie die wirklich sehr lesenswerten Texte – ich finde, besser kann man kaum vermitteln, welches Potenzial das Clickertraining birgt. Übrigens: Meiner Erfahrung nach macht das Clickertraining Katzen auch im täglichen Zusammenleben empfänglicher für das, was wir zu sagen haben, und eventuell störendes Verhalten wird eher abgelegt werden, denn auch wir lernen, wie wir durch gezieltes Bestärken erwünschten Verhaltens auf sehr angenehme Weise die Erziehung gestalten können.
Clickertraining ist immer auch Beziehungsarbeit, und auch wenn Sie jetzt vielleicht denken, die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrer Katze ist schon so gut, besser geht's nicht: Probieren Sie es aus. Vielleicht werden Sie überrascht... Durch die klaren Spielregeln beim Clickertraining werden Sie für Ihre Katze ein verlässlicher Partner. Vertrauen kann wachsen (oder überhaupt erst entstehen; etwa, wenn Ihre Katze gerade erst bei Ihnen eingezogen ist). Das
Tolle ist, dass Sie die Katze beim Training nicht einmal
anfassen müssen. Besonders, wenn Sie mit scheuen Katzen oder
Wildfängen zu tun haben, ahnen Sie sicher, welches Potenzial
hierin ruht. Denken Sie
beispielsweise an scheue Katzen mit ungewisser Vorgeschichte, die sich
einfach nicht anfassen lassen!
Während
besonders die Katzen mit wenig Selbstbewusstsein durch die
häufigen Erfolgserlebnisse beim Training an Sicherheit gewinnen,
sorgt das Training auch insgesamt für mehr Ausgeglichenheit.
Kopfarbeit macht zufrieden, was sich nicht nur in einem harmonischeren
Miteinander niederschlägt, sondern auch positive Auswirkungen auf
das Immunsystem hat.
nach oben Nicht
nur auf die Katze hat das Clickertraining positive Auswirkungen. In den
mittlerweile mehr als 15 Jahren, die ich mich mit Clickertraining
beschäftige, hat es auch meine Lebenseinstellung beeinflusst. Ich
begegne meinen Mitgeschöpfen mit mehr Achtsamkeit; mir fallen eher
die positiven Dinge auf als die störenden, und wenn ich doch
einmal Kritik übe, dann meist konstruktive. Bin ich deshalb ein
besserer Mensch geworden? Ich weiß es nicht. In jedem Fall hat
mir Clickertraining geholfen, einen insgesamt positiveren Blick auf die
Welt zu bekommen.
nach oben Im
Grunde kann man mit Clickertraining alles erreichen (jedenfalls alles,
wozu die Katze körperlich und geistig in der Lage ist). Wenn Sie
erst einmal angefangen haben, werden Ihnen sehr wahrscheinlich immer
neue Dinge einfallen, für die es nützlich ist.
An dieser Stelle nur ein paar Stichpunkte: Mit Clickertraining können Sie
Hmmm... lassen Sie mich überlegen...
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